Lara Fischer

Was du als Mama und Papa echt richtig machen kannst

Unsere persönliche Geschichte prägt uns als Eltern und somit sind unsere Töchter und Söhne – ob wir das wollen oder nicht – in unsere Kindheitsgeschichte verwoben.
Was wir leider häufig vergessen ist, dass wir selbst einmal klein waren und kleine Menschen eine ganz andere Perspektive auf die Welt der Großen haben. Mit der Identitätsorientierten Psychotraumatheorie und -therapie (IoPT) wird oftmals deutlich, dass in unserer Kindheitsgeschichte die meisten traumatischen Erlebnisse durch unsere Eltern geschahen, ohne dass wir uns dessen bewusst sind. Wie also sollen wir nun unvoreingenommen Eltern sein können?
Der Wunsch, alles besser zu machen und unsere Töchter und Söhne bedingungslos zu lieben, ist ein guter Vorsatz – aber, so einfach ist das irgendwie gar nicht.
Ich möchte Ihnen mit der IoPT und meinen Erfahrungen aufzeigen, wie wichtig es ist, dass wir endlich aus alten Erziehungsdogmen aussteigen, da sie allzu oft wirklich gewaltvoll sind. Nicht mehr die körperliche Gewalt. Erziehung (die bewusste Formung eines Menschen) ist psychische Gewalt. Die wir durchweg fast alle „genossen“ haben.
Ich weiß, dass wir als Eltern nicht unbedingt absichtlich erzieherisch handeln, aber wir tun es, weil wir es nicht anders kennen gelernt haben. Unsere Welt ist durch und durch davon geprägt, dass junge Menschen erzogen werden müssen, damit aus ihnen etwas wird.
Es gibt inzwischen viele neue Begriffe und Umsetzungen: Attachment Parenting, Unerzogen, Friedvolle Elternschaft usw.
Das sind wunderbare Ansätze und ich möchte mit der IoPT die Brücke bauen, die uns selbst hilft, mit uns selber in einen liebvolleren Kontakt zu kommen. Kein noch so tolles Konzept hilft, wenn ich meine eigenen Verletzungen aus meiner Biographie nicht kenne. Ich kann nicht in echte Beziehung auf Augenhöhe mit meinem Nachwuchs gehen, wenn ich selbst auf diesen Ebenen keine Erfahrung gemacht habe, mir als junger Mensch kein Vertrauen entgegenbracht wurde, wenn ich selbst durch meine Eltern verletzt wurde. Sätze wie zum Beispiel: „Wenn du nicht machst, was ich dir sage, dann…“, „Stell dich mal nicht so an!“ oder „Ich zähle jetzt bis drei, dann gehe ich!“ sind verletzend und machen kleine Menschen hilflos.
All diese und noch mehr dieser Sätze sind alltäglich in der Erziehung. In früheren Generationen war auch die körperliche Gewalt ein durchaus legitimes Erziehungsmittel. Wir erinnern uns sicher nicht mehr an alles. Vielleicht wussten unsere Eltern es nicht besser, dennoch haben sie Spuren in uns hinterlassen, die uns in unserer eigenen Eltern-Kind-Beziehung behindern. Sie verschleiern den Blick und sie lösen Angst aus, dass wir es nicht schaffen, dass sich unser Nachwuchs zu gesellschaftsfähigen Menschen entwickelt. Und das ist doch das größte Ziel! Absurd, oder?
Da kommt ein vollkommener, kleiner Mensch auf diese Welt und bringt alles mit, um sich gesund zu entwickeln. Und wenn das nicht gelingt, liegt es an den Menschen, die ihn umgeben und ins Leben begleiten.
Mit der IoPT möchte ich aufzeigen, welche Lösungen es für die Herausforderungen im Alltag im Elternsein gibt. Dies ist so unterschiedlich wie die Geschichte von jedem einzelnen. Es gibt keine Patentlösung, weil wir unsere eigene Geschichte in uns tragen. Und ich möchte Abstand von Konzepten nehmen, denn ein Konzept ist lediglich eine Krücke, aber keine echte Beziehung.
Lara Fischer, geb. 1990, Tierpsychologin mit Spezialisierung auf Hundeverhaltensberatung und -therapie. Seit Februar 2013 Mutter von Zwillings-Jungs. 2021 ist noch eine Tochter hinzugekommen. Drei junge Menschen, die ihr Leben seitdem auf den Kopf stellen und sie zu einer völligen Neuorientierung ihres Lebensentwurfs herausfordern.
Seit 2023 begleitet sie Eltern, die sich von jeglichen Erziehungsideologien verabschieden wollen, aber noch nicht wissen, wie das gelingen kann.

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